Radio21
Ines Pohl
09.06.2015

Post-analog: So klappt es multimedial

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Speednote 2 auf der #Radio21-Lab-Konferenz blickt aus der Printwelt auf die Zukunft. Ines Pohl („taz“) beginnt mit einem Rückblick. Und dann stellt sie Möglichkeiten vor, wie man auch mit niedrigem Budget multimediale Stories machen können.

Die „taz“ hat eine lange Tradition, ist quasi die Erfinderin des Crowdfunding, sagt Ines Pohl und beschreibt  zunächst mal die Geschichte der Zeitung. Die Welt des Digitalen beginnt sie mit einem kleinen Film über die Online-Redaktion der „taz“. „Näher dran am aktuellen Tagesgeschehen“ – das sei der Vorteil von Online, so die Kernaussage des Films. Er stellt die Print-Arbeit gegenüber.

„Wir haben nur eine Redaktion“, sagt Pohl. „Wir machen eine Zeitung, wobei die Zeitung sich nicht nur auf das gedruckte Produkt beschränkt.“ Bei der „taz“ geht allerdings nachts das Licht auf, weil man sich konzentrieren muss auf das, was sich lohne. Aber: „Wenn Du im Netz nicht stattfindest, findest Du überhaupt nicht statt“, deshalb würden auch immer mehr Print-Kollegen ins Netz drängen.

Storytelling ganz anders: Syrische Flüchtlinge stellen ihr Handy-Videomaterial zur Verfügung, wie sie auf der Flucht verprügelt werden, wie sie leiden. Das sei sehr authentisch und sei auch machbar mit weniger Geld, denn das Material hätten sie kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Technik sei simpel und übersichtlich – die „taz“ hat das Projekt mit einem externen Anbieter realisiert: 5.306 Kilometer Flucht.

Ein paar Infos über Ines Pohl:

Ein eigener Wikipedia-Beitrag informiert ausführlich über Ines Pohl. In Kurzzusammenfassung: Studium der Germanistik und Skandinavistik, danach zunächst Frauenbeauftragte an der philosophischen Fakultät. Seit 1990 ist Pohl als freie Journalistin tätig, volontierte dann bei einer Tageszeitung, bei der sie auch Ressortleiterin wurde. Seit 2009 ist sie Chefredakteurin der „taz“.