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Der Seamless Player auf der Deutschlandfunk-Startseite. (Foto: Deutschlandradio)
Der Seamless Player auf der Deutschlandfunk-Startseite. (Foto: Deutschlandradio)
16.09.2016

Unterbrechungsfrei Hören und Surfen

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Wir haben den Audio-Player auf deutschlandfunk.de in einem wichtigen Punkt verbessert: Sie können nun unsere Audios beim Surfen unterbrechungsfrei anhören. Starten Sie dazu ein Audio auf einer Webseite und surfen dann in unserem Angebot weiter. Der angeklickte Audiobeitrag wird abgespielt, solange Sie deutschlandfunk.de nicht verlassen.

Als im April  Brian Boyer von NPR stolz bei uns darüber berichtete, dass NPR seit kurzem einen „Seamless Player“ auf den Webseiten habe, hatten wir das Projekt auch schon länger „auf dem Zettel“. Nach einer aufwändigen Testphase sind wir jetzt so weit, dass wir den „unterbrechungsfreien Player“ auf deutschlandfunk.de anbieten können. Wenn er dort fehlerlos läuft, werden wir ihn auch auf deutschlandradiokultur.de einsetzen.

Warum ist ein „unterbrechungsfreier Player“ überhaupt kompliziert? Beim Surfen über unsere Webseiten wechselt der Nutzer HTML-Seiten, die dann jeweils neu geladen werden. Jedes Neuladen einer Seite betrifft auch den darauf verorteten Player, der sich nicht an den abgespielten Audioinhalt der zuvor besuchten Seite „erinnert“ – man muss ihn also jeweils immer wieder neu starten. Um das Problem zu umgehen, haben wir bisher für das Abspielen des Audios die Mediathek in einem eigenen Fenster geöffnet. So konnte man weiter surfen, ohne dass das angewählte Audio unterbrach. Diese Lösung ist aber weder elegant, noch zeitgemäß und auch nicht sehr nutzerfreundlich.

Wie haben wir das Problem gelöst? Um den Player durchgehend und unterbrechungsfrei über alle Seiten nutzen zu können, musste zunächst die komplexe HTML-Struktur unseres Angebotes analysiert und dann angepasst werden, denn man benötigt dazu einen Ort, an dem der Player über alle Seiten gleich positioniert ist. Je einfacher eine Seite aufgebaut ist, desto leichter lässt sich eine solche Position finden. Leider ist unser Seitenaufbau aber nicht einfach, sondern variantenreich. Trotzdem fanden wir einen Ort, und zwar im Kopf der Seite – zufällig der Platz, an dem er sich schon befand! Das Problem wurde so gelöst, dass nur die Inhalte beim Seitenwechsel separat nachgeladen werden, während die ursprünglich geladene Seite, auf der man den Player gestartet hat, in Wirklichkeit nicht verlassen wird. Dies ist für die Nutzer aber nicht sichtbar. Für ihn erscheint alles unverändert, und es fühlt sich auch so an, außer dass der Player, anders als vorher, ohne Unterbrechung weiter läuft, bis man die Deutschlandfunk-Seite komplett schließt.

Diese Lösung hatte unmittelbare Auswirkungen auf die Auswertung der Nutzung unserer Webinhalte, weil das Konzept der Zählung nicht mehr funktionierte wie bisher. Diese elementare Funktion musste also an die strukturelle Änderung unseres HTMLs angepasst werden. Umgebaut werden mussten darüber hinaus der Podlove-Web-Player für unsere Podcasts, das Aufrufen von PDFs und Podcast-Feeds sowie alle JavaScript-Implementierungen auf der gesamten Website, und natürlich auch der Audio-Player selbst musste angepasst werden.

Eine besondere Herausforderung stellte die „zurück-Taste“ (Backspace) des Browsers dar. Weil durch die Nutzung dieser Funktion die Seite nicht neu geladen wird, musste das Verhalten dieser Taste dem auf einer normalen Webseite nachempfunden werden.