Multimediale Kompetenzen werden wichtiger. Auch beim Deutschlandradio wachsen die Anforderungen an Redakteurinnen und Redakteure. Konkrete Antworten und wichtige Anregungen, wie multimediale Berichterstattung im Radio vorangetrieben werden kann, gab es für aktuelle VolontärInnen, Trainees und Online-RedakteurInnen bei einem Seminar für multimediales Storytelling in Bonn. Dank einer neuen Ausbildungskooperation mit der Deutschen Welle standen dort zwei Wochen lang Filmen, Streamen und Formatentwicklung auf dem Programm.
Um souverän und flexibel auf die Anforderungen der Medienwelt und die wachsende Vielfalt der Ausspielwege reagieren zu können, muss die Aus- und Weiterbildung unserer Volontärinnen und Volontären sowie Redakteurinnen und Redakteuren angepasst und ausgebaut werden. Aber welche Fähigkeiten müssen wir uns aneignen, um unsere Radioinhalte multimedial bestmöglich in Szene zu setzen? Welche zusätzlichen Kanäle, neben Facebook, Twitter und Instagram eignen sich dafür?
Den Teilnehmern des Storytelling-Seminars wurde schnell klar: Wer erfolgreich neue Zielgruppen erreichen möchte, muss sie mit individuellen Formaten auf möglichst vielen Kanälen erreichen. Doch neue Zielgruppen mit Videoinhalten zu erreichen ist das Eine, die Umsetzung im Radio- und Onlinealltag ist das Andere. So beschäftigte die Gruppe vor allem ein Gedanke: Was ist unter technischen und zeitlichen Aspekten überhaupt realistisch und welche zusätzlichen Kanäle passen zu unseren vielfältigen Angeboten?
Da hilft nur ausprobieren. Unter professioneller Anleitung von Videographer Yasser Berenjkoub und Mobile Reporting- Experte Marcus Bösch experimentierten kleine Gruppen mit VJ-Kameras und Smartphones – drehten Interviewsituationen im Studio, Erklärstücke für komplexe Themen, Videos für Facebook und Instagram sowie kurze Videos und Streams für potentielle Kanäle wie Snapchat und Persicope.
Sind wir nach zwei Wochen nun multimediale Alleskönner? Nein, bestimmt nicht. Wir haben vieles kennengelernt, beherrschen aber längst nicht alles. Um Videoinhalte professionell um- und einzusetzen, bedarf es immer noch Spezialisten. Eine jahrelange Ausbildung kann ein Intensivkurs nicht ersetzen. Aber: Wir haben viele neue Ideen und Formate entwickelt, um in Zukunft das zu bebildern, was wir im Radio machen. Die Entscheidung, was genau und wie umgesetzt werden soll und kann, muss aber gemeinsam getroffen werden.
