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07.09.2015

Langstrecken und Mediatheken: Apps beim Deutschlandradio

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Apps gehören zum Medien- bzw. Radiogeschäft. Deutschlandradio hat seit geraumer Zeit gleich zwei Apps im Angebot. Zeit, zu renovieren und neu zu denken. Welche Apps brauchen wir? Wollen wir? Welche Funktionen müssen sie haben? Was ist gut für die NutzerInnen? Von Langstrecken und Mediatheken für Desktop und App – darüber denken wir nach.

Auch wenn es den Meisten geläufig sein dürfte: Apps sind kleine Programme, die sich auf Smartphone und Tablet über sogenannte App Stores laden lassen. Spiele, Lese-Apps, Kalender-Apps, Zeitungs-Apps, Podcast- und Radio-Apps, usw. Deutschlandradio bietet zurzeit zwei Apps an: „dradio hören“ und „Das DRadio“.  Sie sind beide sehr einfach gehalten – was per se vernünftig und nichts Schlechtes ist.

Im Labor haben wir uns überlegt, ob der Funktionsumfang reicht. Und ob es nicht andere Inhalte gibt, die wir auch anbieten sollten.Wichtig: Alles, was an Screenshots/Farben und auch App-Namen folgt, ist noch nicht zwingend endgültig – Änderungen nicht nur vorbehalten, sondern wahrscheinlich.

Fangen wir mit einer Smartphone-App an, die ganz konkret hoffentlich noch in diesem Jahr fertig wird: die Mediathek. Wichtigste Funktionen: Sender und Interessen/Ressorts wählbar und damit eine Beitragsplaylist zsuammenstellbar, Suche nach Thema und Sendung. Und Hören, natürlich. Man soll auch wählen können, wie lang die Beiträge sind, die man hören will – in der U-Bahn ist vielleicht weniger Zeit als auf der Couch. (zum Vergrößern klicken):

 

Mediathek StartscreenMediathek Suche Mediathek 2DRadio Mediathek App Start

Die Desktopvariante der Mediathek bietet Ähnliches auf der jeweiligen Programmseite (zum Vergrößern klicken). Inklusive Podcastsuche, Teilen der Beiträge und Zeitleiste zum Vor- und Rückwärtsscrollen durch Beiträge, etc. (wie weit man vor und zurück gehen wird können, wird noch geklärt).

DRadio Mediathek Desktop

Mediathek Player und Zeitleiste

In der Planung sind auch zwei Nachrichten-Apps. Einmal eine Nachrichtenapp (Arbeitstitel:  DLF24) mit Möglichkeit, Bilder anzuzeigen oder nicht. Nachrichten schnörkellos, unaufgeregt und fundiert – nach DLF-Standard aus einer Redaktion von NachrichtenredakteurInnen, die rund um die Uhr besetzt ist und nicht gleich auf jede Spekulation mit aufspringt. Zum schnellen Lesen – und/oder Hören der jeweils aktuellen Nachrichtensendung (zum Vergrößern klicken):

Nachrichten DLF 24

Nachrichten DLF24 Meldung

 

Und die Nachrichtenleicht-Variante für Menschen, die nicht so gut lesen können, samt Glossarfunktion wichtiger Begriffe (zum Vergrößern klicken):

Nachrichtenleicht 1

Nachrichtenleicht 2

Und last, but not least: Die Langstrecken-App. Erdacht von den Labor- und DKultur-Kollegen Manfred Hilling und Andre Zantow. Idee: Lange Lese-/Hör-Formate der Programme anbieten, die sonst im aktuellen Blätterrauschen eher untergehen würden (Features, Hintergrund, Zeitfragen, etc.). Für Menschen, die sich Zeit nehmen. Zum Lesen oder Hören, und, Achtung: mit der Möglichkeit, nahtlos vom Hören zum Lesen zu wechseln (!). Lesen in der Bahn, aussteigen, weiterhören am selben Punkt durch einfachen Klick beim Gehen auf der Straße(zum Vergrößern klicken):

Langstrecke

Nach diesen ersten Eindrücken sind Sie dran. Wir sind gespannt auf erste Reaktionen hier im Blog oder bei twitter @DradioLab. Und wollen auch sobald wie möglich klickbare „Dummies“ der Apps einem – allerdings hausinternen – kleinen Testkreis anbieten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommentare zu diesem Beitrag (11)

  1. Georg Zipp | 7. September 2015, 13:27 Uhr

    Programmvorschau

    Das sieht toll aus! Insbesondere die Langstrecken-App, die, so scheint’s, alle meine Lieblingssendungen versammelt. Bei der Smartphone-App wäre es ungemein praktisch, neben dem Livestream auch die Programmvorschau für alle drei Sender (DLF, Kultur, Wissen) mit wenigen Klicks griffbereit zu haben, damit man sich schnell einen Überblick über das Programm der nächsten Stunden verschaffen kann. Auf der mobilen Webseite ist die derzeit noch ziemlich umständlich erreichbar…

  2. Wieland | 7. September 2015, 16:05 Uhr

    Sieht für mich alles vernünftig und gut durchdacht aus. Wird es für die Apps auch Programmierschnittstellen geben?
    Ich fände zum Beispiel Möglichkeiten spannend zwischen den Beiträgen meine eigene Musik (egal ob Stream oder auf dem Gerät gespeichert) anzuhören.

    • Boris Bittner | 7. September 2015, 17:48 Uhr

      Interessant, aber auch eine Aufwands-/Administrationsfrage. Projektfutter.
      Beste Grüße,
      Boris Bittner

  3. Peter Micklem | 7. September 2015, 16:28 Uhr

    wir brauchen ein Tunein konkurent

    Ich höre gern deutsches Radio. Leider in England muss ich tunein mit Werbungen nutzen, weil es gibt kein offizielle App die gut funktioniert. „Das Dradio“ ist OK, aber sehr einfach. Der BBC hat viel in apps investiert, vielleicht „BBC iPlayer Radio“ könnte ein Vorbild for Ihnen sein.

    Peter

  4. Falk Steiner | 8. September 2015, 11:36 Uhr

    Liebe Kolleginnen und Kollegen,

    das sieht doch alles schon einmal sehr gut aus. Auch ich habe eigentlich primär den Wunsch zu ergänzen, dass ich die Mediathek-App mit Musik/eigenen Audios/weiteren Podcast-Feeds, deren Kategorisierung erkannt ergänzend nutzen kann, so dass ich mir zum Beispiel das SRF Echo der Zeit oder das Bayern2-Politikdossier unterrühren lassen kann bzw. wenn mir mal die Musikfarbe nicht gefällt ich auch eine DRadio Wissen-Sendung mit meiner eigenen Musik abmischen lassen kann.

    Wichtig fände ich zudem, dass Social Sharing-Möglichkeiten an jeder Stelle in allen App-Varianten unmittelbar verfügbar sind – denn Mobil ist Social.

    Bei gerade laufenden Call-In-Sendungen hätte ich gerne per Klick anrufbare Telefonnummern dargestellt.
    Und ein Wunsch für die weitere Zukunft: ein entsprechender Mini-Recorder mit begrenzter „Band-„Länge, der sofort in die Funkhäuser überspielt – für bessere Tonqualität anstatt der GSM-Telefonie…

    Soviel erstmal von mir
    FS

    • Boris Bittner | 8. September 2015, 11:46 Uhr

      Lieber Falk,
      danke für den Input! Grüße ins Hauptstadtstudio – das übrigens auch einen Blog betreibt, den ich hier ungeniert bewerbe.

      Beste Grüße,
      Boris Bittner

  5. Georg | 8. September 2015, 20:02 Uhr

    Offline-Wiedergabe

    Was auch toll wäre: die Möglichkeit, Beiträge zum Unterwegs-und-Später-Hören speichern zu können; spart Handy-Daten und erfreut iPod-Touch-Nutzer.

  6. Markus | 9. September 2015, 22:34 Uhr

    Inhalte konsequenter aufbereiten

    Grundsätzlich kann ich mich allen Vorrednern anschließen und die angedachten Filtermöglichkeiten für die Mediathek wären großartig.

    Was mich aber z.B. zurzeit am Podcast/Mediathek-Angebot nervt ist folgendes:
    Wenn ich den Interview-Podcast-Feed des DLF abonniert habe, bekomme ich (leider) ausschließlich genau das: die Interviews. In den Interviews des Zeitfunk wird sich aber sehr häufig auf ein vorher gesendeten Beitrag oder ein Gespräch mit einem Hauptstadtstudio-Korri bezogen („…wie wir eben hörten….wie im Beitrag von angedeutet wurde…Kollege xy sagte aber doch gerade….“).
    Tagsüber (während der Arbeitszeit) kann ich kein Radio hören und somit nehme ich die Mediathek bzw. das Podcast-Angebot nicht zum „nochmal anhören“ war, sondern höre viele Interviews dann zum ersten Mal und in vielen Fällen fehlt hier ein Teil des Kontextes.
    Und nein, die Sendung nochmal komplett zu hören ist keine Alternative (Zeitmangel) 😉

    Mein Denkanstoß:
    Eine Smartphone-App oder Mediathek-App kann noch so genial programmiert sein, wenn die Inhalte nicht sinnvoll zusammengestellt werden.
    Vielleicht gehen Sie bei Ihren Überlegungen auch noch einen Schritt zurück und optimieren die Zusammenstellung der Inhalte?
    Vielen Dank!

    • Boris Bittner | 10. September 2015, 8:33 Uhr

      Lieber Herr Wibberg,

      da sind Sie nicht der Einzige – und auch intern ist das durchaus kontrovers diskutiert. Ihren Hinweis gebe ich weiter.

      Danke fürs Mitdenken und beste Grüße,
      Boris Bittner

  7. Andreas Briese | 13. September 2015, 17:28 Uhr

    API für das Archiv/Mediathek

    Hi,

    ich würde anregen, eine Web-API für das Archiv freizugeben, und es so den vielen kreativen Köpfen ausserhalb der Medienanstalten zu ermöglichen, eigene Anwendungen auf die API aufzusetzen. DRadio hat dabei eigentlich nichts zu verlieren und viel zu gewinnen in Form von Anregungen und Vernetzungen mit anderen nationalen und internationalen Angeboten und natürlich in Form von Hörerinnen und Hörern.

    Nebenbei angemerkt sind die Suchvorgänge in der Mediathek, wenn man nicht den Rubriken folgt, sondern nach Stichworten sucht, quälend langsam und darüber hinaus oft nicht zielführend. Das könnte man besser machen, wenn man einen API Zugriff hätte – oder zumindest zwischendrin Kaffee kochen.

    Über eine Antwort (und Initiative) würde ich mich freuen.

  8. M.C.Hooper | 5. Oktober 2015, 20:37 Uhr

    Zeit wirds...

    Na das wird jetzt aber mal Zeit, dass die Apps ein bischen aktualisiert werden! Und bitte nicht einen nervigen Fehler der „dradio hören“ App wiederholen: man konnte sich zwar das Aussehen aussuchen, nur war bei jedem Start wieder alles Grau, die App hat sich keinerlei Einstellungen gemerkt und das nervt ungemein. Hoffentlich wird das endlich mal verbessert!

    Zur Langstrecken App: klingt gut, und der Wechsel zwischen Lesen und Hören ist wirklich ein nützliches Feature. Ein großes Versandunternehmen mit elektronischer Buchhandlung und aufgekauftem Hörbuchanbieter hat sowas schon im Programm, und das habe ich schon oft benutzt. Gerade auf dem Weg zur Arbeit und zurück ist sowas praktisch! Da wäre ich dem Deutschlandradio sehr dankbar, wenn sowas auch für Radiobeiträge möglich wäre!