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24.03.2015

Audios und Podcasts: Auch die Verpackung zählt

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113 Sendungspodcasts (die ursprüngliche Zahl 141 ist hiermit korrigiert, Anm. des Autors) bieten wir zurzeit beim Deutschlandradio an. Wo Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und Dradio Wissen draufsteht, wird höchste Qualität erwartet, nicht nur inhaltlich und auf linearem Ausstrahlungsweg. Deswegen haben wir eine Handvoll Podcasts mithilfe der Audiotechnik und Funkredaktionen optimiert. Als Modellversuch und Ansporn. 

Audio-on-demand und Podcasts – die große Chance

Audios-on-demand und abonnierbare Podcasts sind neben der linearen Ausstrahlung unserer Programme unser Kerngeschäft. Wir bauen hochwertige Radiobeiträge und Sendungen wie eh und je – die Ausspielwege haben sich entscheidend verändert. Lineares Ausspielen im Küchen- oder Autoradio ist nur noch einer von vielen Ausspielwegen.  Einmal ausgestrahlte Sendungen und Beiträge jederzeit und überall anbieten und hörbar machen zu können, ist für unsere Programme eine überaus wichtige Chance, bestehende und neue Hörergruppen zu halten bzw. zu erschließen.

Bieten wir  auf Smartphones und Tablets, in Mediatheken und Podcatchern unsere Beiträge nicht in gewohnter Qualität und möglichst zeitnah zur linearen Ausstrahlung, werden wir alte und neue Hörerinnen und Hörer verlieren.  Das schließt eine saubere Betitelung, möglichst ein Logo und Foto und einen sauberen Schnitt mit ein. Unsere Podcasts sind letztlich das Beitrags- oder Sendungsaudio, das in DIRA (der Audioverarbeitungsoftware, die in einer angepassten Version beim Deutschlandradio genutzt wird) angelegt und aus DIRA exportiert wurde. Inklusive aller Metadaten wie Titel und Autor und genau so, wie es geschnitten wurde. Im Audio-on-Demand-Bereich stehen dann oft kryptische Titel, nicht aussagekräftige Titel, Rechtschreibfehler in Titeln. Da ist die Anmod gar nicht dran oder angeschnitten. Wollen wir das wirklich?

Pilotprojekt Premiumpodcast

Also haben wir beim Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur auf Basis der Abrufzahlen jeweils eine Handvoll Podcasts neu konfektioniert. Mithilfe der Kollegen der Audiotechnik und den beteiligten Funkredaktionen. Ziel: An- und Abmod sauber dran, wo nötig und zurzeit machbar. Ansonsten sauber geschnitten und mit einem Opener versehen, MP3-Beispiele:

„Deutschlandfunk: Forschung aktuell“:

„Deutschlandradio Kultur:  Im Gespräch“:

Premiumpodcasts beim DLF sind es/werden es sein: Forschung aktuell, Hintergrund, Das Feature, Nachrichten, Presseschau, Interviews Zeitfunk. Beim Deutschlandradio Kultur sind/werden es sein: Fazit, Politisches Feuilleton, Zeitfragen, Im Gespräch, Interview.

Das Prinzip ist einfach: Der vorangelegte Opener wird von der jeweiligen Funkredaktion in Startrack geöffnet (Ausnahme: Zeitfunk Interviews, hier macht es der Newsflächendienst). Der Sendetake wird reingeladen und an den Jingle gesetzt. Das Paket als Kopie anlegen im neuen DIRA Onlinespeicher und die üblichen Exporthäkchen für Online setzen. Fertig.

Ein How-to-Beispiel für die DLF-Sendungen „Feature“ und Hintergrund“ von DIRA-Administrator Daniel Zloty: Erstellen von Podcast-Versionen der Sendungen – Feature + Hintergrund