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Fester Platz auf den meisten Smartphones - WhatsApp (dpa)
14.01.2015

Unsere Themen für das Jahr 2015 – News per WhatsApp

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Was macht das Deutschlandradio.Lab im Jahr 2015? Wir stellen die Themen vor, mit denen wir uns in den kommenden zwölf Monaten näher beschäftigen wollen. Den Anfang macht die Chat-App WhatsApp – und wie sie sich für Medienhäuser nutzen lässt.

WhatsApp ist auf fast allen Smartphones. Daran konnte auch harsche Kritik am Datenschutz des Unternehmens und eine Übernahme durch Facebook nichts ändern. Gerade die jüngere Zielgruppe zieht die geschlossene Kommunikation über WhatsApp Lösungen mit öffentlichen Profilen wie bei Facebook vor.  Auch die Zahlen sprechen für sich. Demnach nutzten im vierten Quartal 2014 über 57 Prozent aller mobilen Internetnutzer in Deutschland WhatsApp.

Bleibt die Frage, wie Medienhäuser WhatsApp nutzen können. Daniel Fiene hat dafür in „Eine Stunde Was mit Medien“ auf DRadio Wissen drei Szenarien herausgearbeitet.

Sharing

Dasselbe Prinzip wie bei den Facebook- oder Twitter-Buttons unter Artikeln: Bei mobilen Seiten sollte ein WhatsApp-Button integriert werden. Focus Online macht das schon und wird nach eigener Aussage mittlerweile öfter über WhatsApp als über Facebook geteilt. Der Schweizer Rundfunk SRF bietet diese Funktion auch an – vorerst allerdings nur für Geräte, die mit dem Apple-Betriebssystem IOS laufen, wie uns Konrad Weber vom Schweizer Rundfunk auf unserer Konferenz #Radio 21 erläuterte.

Content Distribution

Die BBC hat das bei der Wahl in Indien probiert. Der große Vorteil: Audios und Videos lassen sich sehr einfach teilen. Die ersten Erfahrungen: Da es eine direkte Kommunikation ist, kann man nicht in der gleichen Frequenz wie bei Facebook posten, weil Follower sonst das Gefühl haben, zugespamt zu werden. Der große Vorteil von WhatsApp: In Gegensatz zu Facebook ist sichergestellt, dass auch wirklich jeder Follower die Informationen bekommt. Technisch läuft das über eine Broadcast-Liste, zu der Kontakte hinzugefügt werden. Das Problem: Die Empfänger sind auf 250 Kontakte begrenzt.  Für die BBC hat WhatsApp allerdings eine Ausnahme gemacht. Es bleibt aber sehr aufwendig: Die Empfänger abonnieren die Updates des Medienhauses, indem sie eine Nachricht an eine bestimmte Nummer schicken. Das Medienhaus fügt sie dann per Hand zur Broadcastliste hinzu – oder entfernt sie auf Wunsch wieder. Auch der Schweizer Rundfunk SRF News hat so etwas schon probiert. Bisher scheint sich dieser Aufwand vor allem bei zeitlich begrenzten Ereignissen wie einer Wahl zu lohnen.

Kommunikationskanal

Sehr spannend – vor allem für Radiosender. Gerade, weil User per WhatsApp sehr einfach Audios verschicken können. Eine Funktion, die im Alltag sehr gerne genutzt wird, wenn Tippen gerade keine Alternative ist. MDR Sputnik, YouFM oder Arabella nutzen WhatsApp so schon sehr intensiv.

Haben sie, habt ihr Erfahrungen mit WhatsApp im Redaktionsalltag gemacht? Wir würden sehr gerne darüber lesen. Und berichten an dieser Stelle natürlich weiter über unsere Überlegungen.