Mobil, Radio, Social Media, Zukunft der Medien
30.06.2014

Keine Angst vor Fremdplattform. Neue Nutzer dank Spotify?

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Ein endloses Regal mit Musiktiteln im Netz. Das ist Spotify. Der Streamingdienst hat weltweit mehrere Millionen Nutzer. Sie alle wollen vor allem eines: Musik hören. Mit dem Desktop-PC, auf dem Tablet oder mit dem Smartphone. Wirklich nur? Warum Spotify auch für Radiowortprogramme eine Spielwiese sein kann. Ein Erfahrungsbericht von detektor.fm.

Spotify ist keine Gefahr für das klassische Radio, sagt Marcus Engert von detektor.fm. Deswegen hat sich das Leipziger Internetradio schon früh dazu entschieden, eine eigene App für den Streamingdienst zu entwickeln. Es gibt eine Playlist mit neuen Songs – ergänzt um Künstlerinterviews oder etwa Albumrezensionen. Ein Mehrwert, den Spotify allein nicht liefern kann, sagt Marcus.In unserem Podcast erzählt er, warum sich die Arbeit gelohnt hat.

„Überraschend gut“ werde das Angebot angenommen. Besonderes Plus: Wer detektor.fm über Spotify findet, der ist meist ein neuer Nutzer.  Lohnt es sich auch andere, nichtmusikjournalistische Wortinhalte bei Spotify einzuspeisen? Das glaubt Marcus nicht. Wirtschaftsinterview, Politikanalyse, Kommentar – das will der Spotifynutzer nicht. „Der will Musik.“

 

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Hörergewinnung durch Fremdplattform
Spotify kann also eine Plattform sein, um neue Nutzer zu erreichen. DRadio Wissen und Deutschlandradio Kultur könnten ihr musikjournalistisches Profil durch eigene Playlisten stärken, auch der DLF könnte mit ausgewählten Sendungen wie Corso vertreten sein. Und vielleicht will der Spotifynutzer ja doch irgendwann mehr als „nur“ Musikcontent. Ein individualisiertes Radio. Playlisten ergänzt um Audios seiner Wahl – aus allen möglichen Themengebieten. Dann auch mit der Politikanalyse.

 

Vorerst aber bleiben die Möglichkeiten beschränkt: Spotify hat bekanntgegeben, vorerst auf die Zulassung neuer Apps zu verzichten. Damit bleibt für unsere Programme zunächst nur die Möglichkeit, über eigene Playlisten neue Hörer zu erreichen.