Autoradio, Digitalradio, Mobil
07.05.2014

Aus dem Autoradio wird eine Bordinfotainmentzentrale

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Spätestens die Autos der übernächsten Generation werden online sein. Immer. Das jedenfalls ist die Annahme in den Forschungslaboren der großen PKW-Hersteller. Aber was heißt das für die Verbreitung des linearen Radioprogramms im Auto der Zukunft?

Als kürzlich ein großer deutscher Autohersteller seine Ideen für das Autoradio der Zukunft im Kölner Funkhaus vorstellte, war eines schnell klar: Sollten sich diese Konzepte durchsetzen, wird die akustische Informationsversorgung zukünftig vieles können, nur mit dem linearen Radio hat sie kaum noch etwas zu tun.

Die Forscher des großen deutschen Automobilkonzerns sehen aktuell mehrere zentrale Veränderungen und Fragen:

– Fahrzeuge werden immer online sein. Erhalten sie also komplette Betriebssystem? Oder beschränken sich die Betriebssyteme von Apple und Google auf das Bordinfotainmentcenter im Cockpit?

– Fahrzeuge werden ihre Nutzer kennen. Werden Inhalte also zukünftig aus diversen Quellen (Sendern, Netzseiten, Mediatheken) nach persönlichen Vorlieben aggregiert?

– Wie verbinden sich Smartphone und Bordinfotainmentsysteme?

Für das Lab stellen sich vor diesem Hintergrund folgende Fragen:

– Wie treiben wir den Einsatz von DAB+ und Visual Radio voran?

– Wie reagieren wir auf eine mögliche Entbündelung der linear verbreiteten Inhalte (Microjingle als Branding? Akkustische Wasserzeichen?)

– Wie muss eine Mediathek aufgebaut sein, um Bordinfotainmentzentralen mit Inhalten zu versorgen (Tagging, Kategorisierung, Buffering von Streams etc.)

Viele Fragen werden sich aus diesen ersten Überlegungen ableiten. Wir wollen versuchen, sie mit Ihrer Hilfe zu beantworten. Eines jedenfalls scheint klar, da der Konkurrenzkampf (der britische Guardian spricht von der „Schlacht“ um das Auto der Zukunft) zwischen Google (Open Automotive Alliance), Microsoft  und Apple (Carplay) um die Zukunft des Betriebssystems im Auto 2014 forciert wurde, dürften die Konsequenzen nicht lange auf sich warten lassen.

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Kommentare zu diesem Beitrag (1)

  1. klaus027 | 14. Dezember 2014, 23:39 Uhr

    Die Hersteller der Infotainment-Geräte für das Auto im DIN2-Format besitzen doch heute schon die Möglichkeit der Aufschaltung von Smartphones, also Android, sprich Google und IPhone. Mit den entsprechenden Apps können sich auch die Automobil-Hersteller darüber einklinken. Mit ein paar Boni akzeptieren die Nutzer, dass ihr persönliches Verhalten dokumentiert und für welche Zwecke auch immer verwertet werden. Immer nach dem Motto, ich habe doch nichts zu verbergen. Also macht es überhaupt keinen Sinn, dass jeder AM-Hersteller sein eigenes System entwickelt, außer eben ihre spezifischen Apps für welches Betriebssytem auch immer, auch für offene Systeme wie Linux im PC-Bereich, die sicher noch entwickelt werden. In Indien werden solche „einfachen“ Systeme für abgespeckte und für JederFrau erschwingliche Smartphones doch schon entwickelt ohne Google und CO. Wie weit diese für andere Zwecke als denn Vermarktung eingesetzt werden steht dann allerdings auf einem anderen Blatt. Eines ist jedenfalls klar, umsonst gibt’s nicht umsonst.