Digitalradio
ZDF setzt auf Verbindung von TV und Interrnet
ZDF setzt auf Verbindung von TV und Interrnet - Quelle: picture alliance / dpa / ZDF
07.05.2014

HbbTV – Auch fürs Radio eine sinnvolle Ergänzung

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Die Deutschlandradio-Programme werden, neben den üblichen Verbreitungswegen, z.B. UKW, auch über den digitalen Satelliten Astra ausgestrahlt. Empfangen kann man die Programme in hoher Audio-Qualität mit digitalen Satelliten-Receivern, die in fast jedem Haushalt vorhandenen sind. Häufig sind diese Receiver auch direkt in das Fernsehgerät integriert. Seit 2011 gibt es moderne Smart-TVs, die HbbTV unterstützen. HbbTV ist ein digitaler Zusatzdienst, der insbesondere von Fernsehprogrammanbietern immer häufiger genutzt wird.

Was ist HbbTV?

HbbTV ermöglicht die inhaltliche Verknüpfung von Rundfunk- und Internetinhalten. Das „Hybrid Broadcast Broadband TV“ erlaubt es, neben den Fernsehprogrammen zusätzliche Informationen zu übertragen, die auf im Internet bereitgestellte Inhalte verweisen. Letztendlich sind es Webseiten, die Texte, Bilder, Audios und Videos enthalten können.
HbbTV ist ein offener Standard, den Vertreter der Programmanbieter und Gerätehersteller gemeinsam entwickelt haben, und der im Juni 2010 vom European Telecommunications Standards Institute veröffentlicht wurde. HbbTV erlaubt es auch Radioprogramme, die mit einem HbbTV-fähigen Tuner oder Smart TV gehört werden, mit Internetinhalten zu verknüpfen.

Die Technik hinter HbbTV

Das Funktionsprinzip ist denkbar einfach: Mit dem Rundfunksignal wird eine sogenannte AI-Tabelle (Application Information Table) übertragen, die meist eine Adresse im Format einer Internet-URL enthält. Der Tuner bzw. das Smart TV können die unter der Adresse abgelegten Informationen nun in das laufende Fernseh- oder Radioprogramm integrieren. Der Zuschauer aktiviert HbbTV durch Drücken der roten Taste auf der Fernbedienung.

Screenshot der ARD-Mediathek im HbbTV-Angebot

Die ARD-Mediathek im HbbTV-Angebot

Radio und HbbTV

Etwa 28% der Radiohörer nutzen den Fernseher oder Tuner auch zum Hören von Radioprogrammen [Quelle: Digitalisierungsbericht TNS Infratest 2013]. Deshalb bietet es sich an, das Programm um zusätzliche Informationen zu ergänzen.

In Zusammenarbeit mit der Abteilung Programmverbreitung und der Online-IT konnte das Team des Deutschlandradio Lab bereits eine einfache HbbTV-Testversion für die Deutschlandradio-Programme herstellen. Das Aussehen des Angebotes wurde stilistisch an das Design der Deutschlandradio-Mediathek angelehnt. Es werden Informationen zum laufenden Programm eingeblendet, wie das bei DAB und UKW mit RDS üblich ist.

Auf einem Gerät mit HbbTV-Unterstützung würde sich die  Deutschlandradio-Programme so präsentieren (Klick aufs Bild öffnet die große Ansicht):

Screenshot des HbbTV-Angebotes vom Deutschlandfunk

Screenshot des HbbTV-Angebotes von Deutschlandradio Kultur

Screenshot des HbbTV-Angebotes von DRadio Wissen

 

 

 

Die erste Version ist lediglich eine Testversion, die noch nicht auf das Rundfunksignal geschaltet wurde, kann aber im Internet bereits getestet werden. Folgende URLs müssen mit Firefox-Browser und dem darin installierten FireHbbTV-Plugin aufgerufen werden. Das Plugin macht es möglich, die Darstellung und Funktion der Seiten wie beim Abruf über ein Smart-TV zu simulieren:

Deutschlandfunk: http://hbbtv.dradio.de/dlf/index.html
Deutschlandradio Kultur: http://hbbtv.dradio.de/drk/index.html
DRadio Wissen: http://hbbtv.dradio.de/drw/index.html

Links und Quellen:

Digitalisierungsbericht TNS Infratest 2013
HbbTV-Association
Wikipedia: Der HbbTV-Standard
heise.de: HbbTV-Links

Videos der Vorträge vom technisch-wissenschaftlichen IRT Kolloquium am 09.12.2013:

 

 

 

 

Kommentare zu diesem Beitrag (2)

  1. Rainer Schleevoigt | 8. Februar 2015, 21:18 Uhr

    Mediathek

    Hallo,

    gerade habe ich mir aus eigenem Bedürfnis die „DeutschlandRadio mediathek“ – App gebaut. So ist ds Radiohören schon viel netter. Nun denke ich daran, auch eine Vorschau einzubauen, damit man weiss was kommt. Vielelicht sowas wie eine Hörspiel/Feature-Datenbank. Gibt es Schnittstellen?

    Gruss Rainer Schleevoigt

    • Boris Bittner | 9. Februar 2015, 10:23 Uhr

      Hallo Herr Schleevoigt. Klingt interessant. Kann man die App sehen? Und wissen Sie, dass wir bereits eine App im Angebot haben – sogar zwei? Dradio und Dradio hören? Beste Grüße, Ihr Lab-Team.